06.05.2025

Traumatischer Verlust – Risikofaktoren zur Abgrenzung von PTBS und prolongierter Trauerstörung

Plötzliche Verluste können Trauma und pathologische Trauer auslösen. Unsere neue Studie zeigt erste Unterschiede in den Risikofaktoren – und betont den Bedarf an gezielterer Nachsorge.

European Journal of Psychotraumatology

Wenn traumatische Ereignisse und Verluste in Form eines traumatischen Verlusts zusammentreffen, kann dies sowohl eine posttraumatische Belastungsstörung als auch pathologische Trauer evozieren. In der Psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene (PSNV-B) handelt es sich bei solchen Fällen häufig um Tötungsdelikte, Suizide oder Unfälle.
Eine der wichtigsten Aufgaben der PSNV-B ist es, über die Anbindung der Betroffenen zur Nachsorge zu entscheiden. Die meisten Betroffenen werden gesund bleiben, weshalb eine Überversorgung vermieden werden sollte. Gleichzeitig dürfen Betroffene mit professionellem Unterstützungsbedarf nicht durchs Raster fallen. Forschung zu Hochrisikogruppen, die fundierte Entscheidungen ermöglichen könnte, ist selten. Noch seltener ist untersucht, welche Art der Nachsorge spezifisch zur potentiell entstehenden Symptomatik passt (bspw. Traumaambulanz vs. Trauerbewältigung).

Kürzlich ist unsere Übersichtsarbeit im European Journal of Psychotraumatology erschienen. Darin haben wir die gesamte existierende Literatur nach Studien durchsucht, die Trauma und Trauer nach traumatischen Verlusten in der gleichen Stichprobe untersuchten. Die Ergebnisse liefern erste Hinweise auf differenzierende Risikofaktoren zwischen beiden Störungsbildern. Weitere Forschung ist jedoch dringend erforderlich.

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